Darf es heute etwas Ausgefallenes für die bevorstehenden Feiertage sein? Wer nach Braten und Co. noch nicht genug hat vom herzhaften Festtagsschmaus ist mit unseren Winzerfladen bestens bedient. Im Prinzip handelt es sich hierbei um eine Flammkuchenvariante, die mit Weintrauben verfeinert wird – daher auch der Name Winzerfladen. Ihre kleine Größe erlaubt eine Zubereitung als  herzhafte Vorspeise, oder aber auch als knuspriger Snack zu Silvester.

Winzerfladen mit süßen Weintrauben

Der Flammkuchen, in seiner Heimat auch Flammekueche genannt, stammt ursprünglich aus dem Elsass. Hier konnte man es sich vor allem in den ländlichen Gegenden des 19. Jh. nicht leisten, Essensreste wegzuschmeißen. Daher rollte man auf den Bauernhöfen Teig, der beim Brotbacken übrig blieb, dünn aus, bestrich diesen mit Sauerrahm, garnierte alles mit Speck und Zwiebeln und backte das Ganze im holzbefeuerten Steinofen knusprig. Noch heute wird Flammkuchen traditionell aus Brotteig gefertigt. Woher aber stammt der Name Flammkuchen? Um die Temperatur des Ofens für das zu backende Brot zu überprüfen, verwendete man den Flammkuchen, den man kurze Zeit einer starken Hitze aussetzen konnte. Wurde dieser zu schnell braun, war der Ofen zu heißen und man musste warten, bis der Ofen etwas abgekühlt war. Der Durchbruch gelang dem Elsässer allerdings erst in den 1960er Jahren. Hier hielt er, neben der Pizza, in den städtischen Restaurants Einzug.

Unser leckeres Rezept für Winzerfladen greift die traditionelle Art der Zubereitung auf, verfeinert das Ganze aber mit süßen, dunklen Trauben, Walnüssen und kräftigem Thymian. Die Trauben machen den Teig besonders saftig. Anstelle eines großen, dünnen Flammkuchens formen wir kleine Fladen und lassen dabei etwas Rand. Hierzu der Hinweis, die Ränder nicht zu dick zu formen, da sonst die Backzeit zu stark variiert.

Wenn es besonders schnell gehen soll, verwenden Sie einfach fertigen Pizzateig, die Backzeit bleibt dabei (meistens) dieselbe.

Achtung! Das Rezept ist auch für Vegetarier geeignet. Wir wünschen guten Appetit!

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Winzerfladen

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Küche vegetarisch
Portionen 8 Fladen

Zutaten
  

Teig

  • 25 g Hefe frisch
  • 400 g Mehl Typ 550
  • 0,5 TL Zucker
  • 6 EL Olivenöl
  • 3/4 TL Salz Meersalz

Belag

  • 3 ganze Zwiebeln rot
  • 150 g Weintrauben blau
  • 75 g Walnusskerne
  • 400 g Schmand
  • 1 Prise Pfeffer schwarz, aus der Mühle
  • Salz
  • 2 TL Thymianblättchen oder Kümmelsamen

Anleitungen
 

Für den Teig:

  • Das Mehl in eine Schüssel geben und in die Mitte eine Mulde drücken. Hefe und Zucker in die Mulde geben. Die Hefe mit 100 ml lauwarmem Wasser und etwas Mehl vom Rand zu einem Vorteig verrühren. Das Ganze mit einem Tuch abdecken und ca. 15 Minuten gehen lassen.
  • Anschließend zu dem gegangenen Vorteig 3/4 TL Meersalz, 3 EL Olivenöl und 140 ml lauwarmes Wasser geben. Das Ganze zunächst mit den Knethaken des Handrührgeräts, dann mit den Händen zu einem glatten, elastischen Teig verarbeiten. Den Teig anschließend erneut abdecken und weitere 45 Minuten gehen lassen, bis er das doppelte Volumen erreicht hat.

Für den Belag:

  • Zwiebeln pellen, halbieren und in feine Streifen schneiden. 2 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin bei mittlerer Hitze ca. 5 Minuten glasig dünsten.
  • Die Weintrauben halbieren und ggf. entkernen. Die Walnüsse grob hacken. Den Schmand mit Salz und Pfeffer würzen.
  • Den Ofen auf 200 Grad (Umluft) bzw. 220 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Zwei Bleche mit Backpapier belegen und den Teig in 8 Portionen teilen. Die Portionen jeweils zu einer Kugel formen und schließlich zu 1 cm dicken Teigfladen ausrollen, dabei einen kleinen Rand formen.
  • Die Fladen mit Schmand betreichen und anschließend mit Zwiebeln, Walnüssen und Weintrauben belegen. Schließlich mit Thymian bzw, Kümmel bestreuen, mit restlichem Olivenöl beträufeln und 25-30 Minuten im Ofen goldgelb backen.