Alle Jahre wieder kommt die Einkoch-Zeit. Zum Glück! In den Haupternte-Monaten von Mai bis September hat man alle Hände voll zu tun. Nicht nur für Selbstversorger ist das Thema Einkochen, Einmachen und Konservieren von Obst und Gemüse interessant. Immer mehr Menschen befassen sich mit der ‚richtigen‘ Ernährung und der Beschaffung von guten Lebensmitteln. Der Weg über den eigenen Garten (oder Balkon) liegt da sehr nahe. Hier hat man selbst in der Hand, ob Düngemittel oder die bösen Pestizide zum Einsatz kommen. Bei erfolgreicher Ernte stellt sich dann schnell die Frage: wohin damit? Wer nicht alles an Freunde und Bekannte weitergeben möchte, benötigt Möglichkeiten zur langfristigen Verwendung seiner Erträge. Für Obst bietet sich dabei das Haltbarmachen mit Zucker an. Gemüse kann mit Essig konserviert werden. Heute möchten wir für Sie einige Basics zusammenfassen und auch den Einkoch-Anfängern den Einstieg erleichtern.

In früheren Beiträgen haben wir schon ausführlich über die Basics zu dem Thema informiert. Hier können Sie nochmal einen Blick in unser Special werfen:

1: Gründe und Vorteile vom Einkochen

2: Wie geht Einkochen?

3: Verschiedene Methoden zum Haltbarmachen

4: Perfekt ausgerüstet – Werkzeuge, Gläser & Co.

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Was man beim Einmachen alles falsch machen kann

Wer viel einkocht, wird vermutlich auch schon einige Fehler gemacht haben. Es gilt grundsätzlich: Sauberkeit ist das A und O. Manchmal arbeitet man aber tatsächlich sauber und noch so gründlich und vorsichtig – trotzdem verdirbt das Ergebnis zu schnell. Damit Sie erkennen können, was vermutlich schief gelaufen ist, haben wir Ihnen häufige Fehler und ihre Ursachen zusammengestellt.

Marmelade wird nicht fest oder zu fest
Dafür gibt es verschiedene Gründe. Am ehesten wurde zu wenig (nicht fest) oder zu viel (zu fest) Geliermittel verwendet. In den Supermärkten gibt es mittlerweile viele verschiedene Gelierzucker-Sorten mit unterschiedlichen Mischverhältnissen z.B. speziell für Erdbeeren, nicht so süß oder für Gelees. Also achten Sie darauf, was Sie erreichen wollen und dann kaufen. Möglich ist auch, dass Ihre Früchte überreif waren. Das sollte vermieden werden. Unser Tipp: bevor Sie die Marmelade abfüllen, einen Löffel voll auf einen Teller geben. Die kleine Menge sollte schnell fest werden.

Deckel wölbt sich nach außen
Dann hat das Konvervieren nicht funktioniert, es ist Luft im Glas. Wenn der heiße Inhalt eingefüllt wurde, muss das Glas zügig fest verschlossen und dann auf den Kopf gestellt werden. Zunächst dehnt sich die warme Restluft im Glas aus. Beim Abkühlen zieht sich sich stärker zusammen und es entsteht ein Vakuum. Dabei zieht sich der Deckel nach innen.

Einkoch-Gut läuft beim Schließen des Glases über
Leider ist dann der Verschluss nicht mehr steril und Ihr Inhalt droht zu verderben. Füllen Sie ein Glas nur bis zum Rand, sodass möglichst wenig Luft mit eingeschlossen wird. Die Flüssigkeit sollte aber nicht ‚über dem Glas‘ stehen.

Luftblasen im Glas vorm Verschließen
Bevor Sie ein Glas verschließen, sollten Sie es auf Luftblasen absuchen. Falls Sie welche finden: Klopfen Sie das offene, gefüllte Glas vorsichtig auf die Arbeitsfläche. Dadurch steigen die Blasen auf und gehen kaputt. Die Luft behindert das Konservieren und vermindert die Haltbarkeit.

Verfärbung
Wird das Obst oder Gemüse beim Einkochen dunkler, wurde es vermutlich zu lange gekocht. Halten Sie sich an Rezept-Angaben.

Zucker-Kristalle im Glas
sind nur ein optisches Problem. Wenn sich der Zucker beim Kochen nicht vollkommen aufgelöst hat, kristallisiert ein Teil davon am Glas.

Fein Luftblasen nach längerer Zeit
Das Einmachen hat ja den Sinn, Vorräte auf lange Sicht anzulegen. Sollten Sie feine Luftbläschen bemerken, fermentiert Hefe den Zucker des Inhalts. Das ist ein Zeichen, dass beim Abfüllen nicht sauber genug gearbeitet wurde. Jedes Glas und jeder Deckel muss vor Gebrauch abgekocht werden.

 

Wir hoffen, diese Hinweise werden Sie erfolgreich durch die Einmach-Saison bringen!