Die Grundlagen: Welches Brennmittel? Was für Equipment?

Heute geht’s um was Handfestes: Wir sprechen übers Grillen. Der Ein oder Andere mag sich fragen, warum einige Menschen es für nötig halten, in Zeiten von Induktionsherd und Backofen, ihr Essen auf so „unzivilisierte“ Weise zuzubereiten. Über echtem Feuer, auf einem Rost und im Freien. Denjenigen können wir nur sagen: Weil es Spaß macht! Und weil sich die Menschheit seit jeher ums Feuer versammelt. Grillen ist heute also eine kleine Flucht vor der Zivilisation. Und selbst Männer, die man nie in der Küche sieht, zaubern plötzlich köstliche 3-Gänge-Menüs vom Grill. Wir wollen uns dem Thema jetzt etwas genauer widmen und die Grundlagen klären, sodass auch Anfänger bald tolle Köstlichkeiten vom Grillrost genießen können.
Zuerst braucht man natürlich einen Grill. Die Auswahl ist groß und man hat die Wahl zwischen Holzkohle-, Elektro- oder Gasgrill. Wir werden im Folgenden allerdings nur auf das Grillen mit Holzkohle eingehen. Es ist einfach nach wie vor die verbreitetste Methode. Zudem sind wir große Fans der Kugelgrills. Auf diesen schicken Grills kann man nahezu alles zubereiten und sie haben in den letzten Jahren großen Zuspruch gefunden. Viele Tipps und Infos lassen sich allerdings auch auf den normalen Grill ohne Deckel anwenden.

Briketts? Kohle? Oder doch Kokosnussschalen?

Dann wartet die nächste Entscheidung: Welches Brennmittel soll ich verwenden? Es gibt mehrere Möglichkeiten. Da wäre zuerst die Holzkohle: Kauft man eine hochwertige Kohle wird diese aus sortenreinem Holz hergestellt. Dabei wird das Holz erst getrocknet und dann bei hoher Temperatur über viele Stunden karbonisiert, dass heißt: Zu Kohle gemacht. Der Vorteil ist, dass man mit ihr ein tolles, rauchiges Aroma erreicht. Der Nachteil: Sie ist sehr schnell verglüht und gibt daher nicht lange Hitze ab.
Dann gibt es Grillbriketts. Diese bestehen aus kleinen Holzkohlestückchen und Holzkohlestaub in Verbindung mit Stärke zu Briketts gepresst. Sie brennen länger als normale Holzkohle. Da sie alle gleichgroß und gleichförmig sind, geben sie auch sehr regelmäßig Hitze ab. Die gleichmäßige Form hat außerdem den Vorteil, dass man ein schönes Glutbett erzeugen kann.
Neben diesen beiden Klassikern gibt es auch die Möglichkeit mit Kokosnussschale zu heizen. Diese sind verhältnismäßig teuer, haben dafür aber sehr gute Heizeigenschaften. Meist benötigt man allerdings trotzdem ein paar Grillbriketts, da die Kokosnussschalen schwer in Gang zu bekommen sind. Aber wenn sie erstmal soweit sind, gibt es kein Halten mehr.
Zum indirekten Grillen gibt es die Möglichkeit, getrocknetes Holz zu verwenden. Die dafür benötigten Holzchips gibt es auch in verschiedenen Holzsorten fertig getrocknet und zerkleinert zu kaufen.

Und wie bekomme ich die Kohle zum Glühen?

Die wahrscheinlich beste Variante ist das Anzünden mit einem Anzündkamin. Dieser wird mit Kohle gefüllt. Dann zündet man auf einem feuerfesten Untergrund 2-3 Anzündwürfel an. Wer darauf verzichten möchte kann auch auf zusammengeknülltes Zeitungspapier oder Eierpappen zurückgreifen. Dann den gefüllten Anzündkamin daraufstellen. Nach ungefähr einer halben Stunde sind die Briketts mit einer Ascheschicht bedeckt und können dann in den Grill gegeben werden. Bei Holzkohle geht es etwas schneller. Die ist nach gut fünfzehn Minuten grillbereit.
Am Liebsten würden wir davon absehen, Ihnen noch andere Möglichkeiten aufzuzeigenNatürlich gibt es noch andere Varianten. Man kann die Kohle auch mit flüssigem Grillanzünder tränken und diese anzünden. Allerdings ist das nicht zu empfehlen, weil es passieren kann, dass das Grillgut den Geschmack des Anzünders annimmt. Auch elektrische Grillanzünder die in den Haufen Kohle gelegt werden sind weniger zu empfehlen. Sie sind recht teuer und erhitzen die Kohle nicht gleichmäßig.

[imageframe lightbox=“no“ style_type=“border“ bordercolor=““ bordersize=“1″ stylecolor=““ align=“none“ animation_type=“0″ animation_direction=“down“ animation_speed=“0.1″ class=““ id=““][/imageframe] [imageframe lightbox=“no“ style_type=“border“ bordercolor=““ bordersize=“1″ stylecolor=““ align=“none“ animation_type=“0″ animation_direction=“down“ animation_speed=“0.1″ class=““ id=““][/imageframe]

Temperatur und Anordnung der Kohlen

Wenn man die Kohle erstmal zum Glühen bekommen hat, ist es fast geschafft und man kann eigentlich gleich loslegen. Vorher sollte man sich aber überlegen, wie man die Kohlen im Grill anordnet. Alles auf einem Haufen, wie man es wahrscheinlich von jedem Familiengrillen kennt, ist zwar schön und gut, es gibt aber noch eine elegantere Variante. Dafür sollte man zuerst unter direkter und indirekter Hitze unterscheiden. Bei direkter Hitze liegt das Grillgut direkt über der Glut während es bei indirekter Hitze – Sie haben es sich wahrscheinlich schon gedacht – neben der Glut liegt. Indirekte Hitze ist gut geeignet, wenn sie kleine Fleischstücke wie Burger, Würstchen oder Koteletts grillen möchten. Bei großen Fleischstücken ist die indirekte Hitze besser geeignet. Braten, Sparerips oder ganze Hähnchen sind sonst von außen schwarz bevor sie Innen ansatzweise gar sind. Gut ist es, den Grill von vorneherein in zwei Zonen aufzuteilen. Zum Beispiel: Links die Glut, rechts eine Aluschale mit Wasser (Dadurch wird runtertropfendes Fett aufgefangen, der Grill bleibt länger sauber und die Luft im Grill wird befeuchtet). So stehen einem beide Methoden zur Verfügung und man hat die Möglichkeit Grillgut von einer in die andere Zone zu verschieben. So ist man vorbereitet, wenn man merkt, dass die Hähnchenbrust doch plötzlich zu viel Hitze abbekommen hat oder die Spareribs doch noch etwas Farbe vertragen können.
In einigen Grillrezepten werden Temperaturen angegeben, bei denen gegrillt werden soll. Dazu ist es gut zu wissen, wie heiß ihr Grill gerade ist. Um das herauszufinden kursiert unter Grillprofis eine Technik zum Messen der Temperatur: Die flache Hand wird etwa 12 Zentimeter über die Holzkohle gehalten. Muss man sie nach 2-4 Sekunden wegziehen, hat der Grill eine Temperatur von 240-290°C und hat seine Höchsttemperatur erreicht. Hält man es 5-7 Sekunden aus, bewegt man sich gerade in mittlerer Hitze von 175-230°C. Bei 8-10 Sekunden sind Temperaturen von ca 120-170°C vorhanden. Bevor Sie das ausprobieren schauen sie bitte, ob ihr Grill ein integriertes Thermometer im Deckel hat.

Was für Equipment brauche ich?

Es gibt einige Sachen die beim Grillen nicht fehlen dürfen. Wir haben eine Liste mit den wichtigstens Helfern für Sie zusammengestellt.

  • Grillzange und Wender (Edelstahl, langstielig): Unerlässlich zum Wenden des Grillguts, bitte keine Gabel verwenden – durch jedes Loch im Fleisch geht kostbarer Fleischsaft verloren
  • Anzündkamin: Schnellste Methode, die Kohlen gleichmäßig zum Glühen zu bekommen.
  • Pinsel (Silikon): Geeignet zum Auftragen von Marinaden oder zum Ölen des Grillguts, nimmt viel Flüssigkeit auf
  • Grillbürste: Es ist wichtig, den Grillrost regelmäßig zu reinigen. Das verhindert, dass Grillgut anhängt.
  • Grillpfanne: Wichtig wenn man kleine Dinge wie Gemüse oder Meeresfrüchte grillen möchte, die sonst durch den Rost fallen.
  • Fleischthermometer: Gerade bei großen Fleischstücken eine gute Möglichkeit, um den Garpunkt zu bestimmen.
  • Backblech: Zum einen gut, um Fleisch oder Gemüse zu marinieren. Zum anderen gut, um fertig Gegrilltes zum Esstisch zu transportieren.
  • Grillhandschuhe: Hilft beim Anordnen der Kohle oder beim Hantieren mit dem Grillrost
  • Spieße: In verschiedenen Größen, gut um Fleisch- oder Gemüse aufzuspießen und kleine Stücke so leichter wenden zu können.

Neben diesen Must-Haves gibt es natürlich ein paar Dinge, die nicht ganz oben auf der Einkaufsliste stehen, sich aber über kurz oder lang doch bezahlt machen.

  • Timer: Wenn man zum Beispiel einen Braten grillt, kann es helfen, einen Timer zu stellen. Sonst vergisst man gern mal die Zeit.
  • Schaufel für Kohle: Gut um Kohle zu bewegen. Darauf achten, dass sie ohne Plastikteile gefertigt ist.
  • Funkthermometer: So ein Gerät läuft schon unter „Luxus. Der schnurlose Messstab überwacht die Temperatur und der Empfänger, den Sie bei sich tragen können, piept beim Erreichen der Wunschtemperatur.
  • Fischkorb: Bewahrt ganze Fisch auf dem Grill vor Anhaften und Auseinanderfallen.
  • Aluschalen: Gut zum Transport von Grillgut, oder zum Warmhalten auf dem Grill. Auch als Fett-Auffangschale unter dem Rost zu gebrauchen (Siehe Oben).
  • Wiederverschließbare Plastikbeutel: Fleisch rein, Marinade dazu, Luft rausdrücken, warten. Effektiver und schonender kann man Fleisch nicht marinieren.
  • Reibe: Zum Reiben von Zitronenschale, Knoblauch, Muskatnuss ect.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem ersten Teil einen kleinen Einblick in die schöne Welt des Grillens geben konnten. Im nächsten Teil kommt dann endlich mal was auf den Rost. Wir widmen und den wohl beliebtesten Grillwaren: Steak, Kotelett und Burger.